Eine Sonderausstellung über Schmuggler und Flüchtlinge an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz im Zweiten Weltkrieg.
Die Grenze zu Italien ist bei weitem diejenige, an der der Schmuggel mit der grössten Intensität betrieben wurde. Die Ausstellung zeichnet die Geschichte des Schmuggels nach und legt dabei den Schwerpunkt auf die Zeit seiner grössten Blüte während des Zweiten Weltkriegs. In die Schweiz, die von der Bedrohung durch die Expansionsbestrebungen der Achsenmächte verschont blieb, ergoss sich ein regelrechter Strom von Schmugglerinnen und Schmugglern. Männer, Frauen und sogar Kinder aus den italienischen Grenzdörfern fanden in dieser beschwerlichen und gefährlichen Tätigkeit eine Möglichkeit, ihr spärliches Auskommen zu verbessern.
In jenen turbulenten Jahren strömten aus dem von der Wehrmacht besetzten und von einem Bürgerkrieg erschütterten Mittel- und Norditalien zusätzlich Tausende geflüchteter Soldaten und Zivilisten in die Schweiz, hauptsächlich politisch Verfolgte sowie Jüdinnen und Juden. Im Tessin und im Misox wurden ca. 26 000 geflüchtete Soldaten und 12 000 geflüchtete Zivilisten aufgenommen, von denen rund 4500 jüdischer Herkunft waren. Es kam jedoch auch zu zahlreichen Rückweisungen. Einige der an der Grenze abgewiesenen Jüdinnen und Juden wurden danach in Italien verhaftet und nach Auschwitz deportiert, von wo kaum jemand lebend zurückkehrte.