Das Schweizerische Zollmuseum präsentiert die Aufgaben des Zolls und erläutert die Funktionen von Grenze und Grenzwache, früher und heute.
Zeigen, was der Zoll macht
Das Bewirtschaften der Grenze hat für die kleine, eigenständige Alpenrepublik Schweiz Tradition. Diese ruft das Zollmuseum in Erinnerung, gleichzeitig zeigt es aber auch die Herausforderungen, denen der Schweizer Zoll heute, mit offenen Grenzen in Europa und globalem Handel, begegnet.
Aktuellen Themen widmet das Museum regelmässig Sonderausstellungen, oft in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Einprägsame, selbsterklärende Installationen und zahlreiche Kurzfilme in mehreren Sprachen führen die Besucherinnen und Besucher jeden Alters auf anschauliche Art und Weise in die Themen ein.
Ein Grenzwachtposten wird zum Museum
Das Gebäude des heutigen Schweizerischen Zollmuseums in Cantine di Gandria wurde 1904 erbaut und diente bis 1933 als Grenzwachtposten.
Der erste Grenzwachtposten von Cantine di Gandria, die so genannte «Casa rossa», reicht weit zurück, bis ins Jahr 1853; für die Grenzwächter war damals nur begrenzt Raum vorhanden. Der erste Posten, der keinerlei Komfort bot, wurde deshalb 1904 durch einen grösseren Neubau in wenigen Metern Entfernung ersetzt. 1935 kam der Tessiner GWK-Offizier Angelo Gianola auf die Idee, einige leerstehende Räume dieses Gebäudes als Museum zu nutzen: Er forderte deshalb seine Kollegen auf, Gegenstände zu sammeln, anhand derer sich der Alltag der Grenzwächter veranschaulichen liess. In den ersten Jahrzehnten nach der Eröffnung im Jahre 1949 waren die Schmuggelwaren sowie die phantasievollen Verstecke und Transportmittel die Ausstellungsstücke, die am meisten Aufmerksamkeit erregten. Noch heute heisst das Zollmuseum deswegen im Volksmund das «Schmugglermuseum».
In den Siebzigerjahren wurde das Museum restauriert und neu konzipiert und in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalmuseum SNM wieder auf Vordermann gebracht. Die Kulturkommission des SNM und das BAZG einigten sich darauf, die gesamte Sammlung des Zollmuseums dem SNM zu übergeben sowie für deren Konservierung und zeitgemässen Neuausrichtung besorgt zu sein. Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1978 und bis heute ist die Sammlung kontinuierlich gewachsen. Das Museum veranstaltet regelmässig Sonderausstellungen zu spezifischen Themen. Seit der Schliessung des Grenzwachtpostens im Jahr 1993 wird das ganze Gebäude als Museum genutzt.