Die Ausstellung «Ausser-Ordentlich» des Schweizer Zollmuseums erinnert daran, was die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) im Frühling 2020 während der Corona-Grenzschliessungen geleistet hat. Seit dem 30. März 2021 ist nicht nur die Ausstellungs-Webseite online. Gleichzeitig kann man die Multimedia-Präsentation auch vor Ort im Zollmuseum in Cantine di Gandria (TI) anschauen. Die Leiterin des Zollmuseums, Maria Moser-Menna, erklärt die Hintergründe.
14.04.2021, Yvonne Siemann
Die virtuelle Ausstellung «Ausser-Ordentlich» des Schweizer Zollmuseums zeigt Geschichten rund um die Grenzschliessung während der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020.
Worum geht es bei der Ausstellung «Ausser-Ordentlich»? Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie ihren Lauf nahm und die Grenzen schlossen, waren auch die Mitarbeitenden der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) stark gefordert und mussten zum Teil neue, für sie ungewohnte Aufgaben übernehmen. Daraus entstand die Idee, das Wirken der EZV in dieser Phase der Pandemie festzuhalten und dem «ausser-ordentlichen» Einsatz der Mitarbeitenden ein Gesicht zu geben.
Aus den vielen möglichen Themen haben wir 17 ausgewählt, um diese Zeit zu dokumentieren. Die einzelnen Beiträge aus Bildern, Texten und Videos stammen aus allen Regionen der Schweiz. Es kommen aber auch ganz unterschiedliche Personen zu Wort, seien es nun Mitarbeitende, Partner der EZV oder Menschen, die auf dem Arbeitsweg oder im Privatleben die Schweizer Grenze überqueren. Das Design orientiert sich dabei an den Farben der Corona-Plakate des Bundesamts für Gesundheit im ersten Halbjahr.
Warum hat sich die EZV für eine solche Ausstellung entschieden? Die Corona-Pandemie ist für die ganze Welt eine ausserordentliche Situation, die uns alle in allen Lebenslagen herausfordert und in Erinnerung bleiben wird. Gleichzeitig macht dabei jeder und jede unterschiedliche Erfahrungen. Die Ausstellung ist deshalb ein Zeitdokument für die Nachwelt, um einige dieser Geschichten aufzugreifen und die Corona-Pandemie aus der Perspektive der EZV zu zeigen. Sie ist aber auch ein grosses Dankeschön an alle Mitarbeitenden und Partner, ebenso wie an Grenzgängerinnen und Zollkunden.
Was macht die Ausstellung aus Ihrer Sicht einzigartig? Dieses Projekt war tatsächlich eine Herausforderung für uns alle. Es ist die erste virtuelle Ausstellung, die wir für das Zollmuseum konzipiert haben. Wir haben viel gelernt, individuell und als Team, etwa im Bereich der Videoerstellung. So sind wir mit diesem Projekt museal im digitalen Zeitalter angekommen.
Die Ausstellung ist sowohl für Handys wie auch für Computer optimiert. Das Online-Format hat den Vorteil, dass je nach Entwicklung der Lage weitere Themen integriert werden können. Virtuell ist sie auch deshalb, weil das Zollmuseum am Luganersee nur in der Schifffahrtssaison von April bis Oktober zugänglich ist.
Was werden Sie von der Vorbereitung der Ausstellung in Erinnerung behalten? Für mich war es schön zu sehen, wie wir dieses Projekt als Team realisiert haben, unter Einbezug unserer Mitarbeitenden an der Grenze und mit Hilfe der Partner. Aber auch Menschen, die im privaten oder beruflichen Alltag die Grenzen überqueren, haben ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Wir konnten feststellen, was für tolle Leute sich für unser Land einsetzen. Fast die gesamte Koordination und Kommunikation erfolgte den Umständen der Zeit entsprechend über Skype und virtuelle Arbeitsplattformen.