Im Einsatz für die Zollfahndung
Das Mobile Einsatzkommando ist die Sondereinheit der EZV. Ihre Arbeit ist vertraulich und so dürfen weder ihr genauer Standort, die Anzahl Mitglieder, geschweige denn deren Namen oder Gesichter bekannt werden. Das hat einen einfachen Grund: Die Mitglieder dieser Sonderformation arbeiten verdeckt.
Die Haupttätigkeit des Mobilen Einsatzkommandos ist es, verdächtige Personen zu observieren. Dabei ist Geduld gefragt: Die Mitarbeitenden warten oft stundenlang darauf, dass die beobachtete Person den Ort wechselt oder etwas tut, das den Verdacht gegen sie erhärtet. Während einige dieser Fälle nur einen Tag lang dauern, observiert das Einsatzkommando manchmal auch wochenlang dieselben Verdächtigen. Dabei gehen sie nach dem Motto vor: Sehen, ohne selbst gesehen zu werden.
Das Mobile Einsatzkommando unterstützt in erster Linie den Direktionsbereich Strafverfolgung, insbesondere deren Zollfahndungen und die Vorermittlung. Es kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn die Zollfahndung im Bereich des gewerbsmässigen Schmuggels einen begründeten Tatverdacht gegen eine Person hegt. Dies, wenn es um grössere Fälle von Warenschmuggel oder Abgabebetrug geht. So versucht das Mobile Einsatzkommando bspw. durch Observation organisierten Fleischschmuggel zu entlarven oder hilft mit, Vergehen gegen das Artenschutzabkommen aufzudecken, wie zum Beispiel im Fall der beschlagnahmten Glasaale im Frühjahr 2019.
Zugriff üben
Das was als nächstes trainiert wird, geht über den alltäglichen Einsatz gegen den gewerbsmässigen Schmuggel hinaus. Das erste Szenario: Stürmen einer Wohnung, in der sich gesuchte Personen aufhalten. Die Übung beginnt mit einem Knall: Ein Mitarbeiter des Einsatzkommandos rammt die Eingangstüre auf. Die Männer stürmen in die Zimmer der Wohnung, fordern die anwesenden Personen lautstark dazu auf, sich zu ergeben und überwältigen sie, als diese sich zur Wehr setzen.
Bei solchen Übungen mag der Eindruck entstehen, dass es sich beim Mobilen Einsatzkommando um eine Art «Rambo-Truppe» handelt. Das sei aber ganz und gar nicht der Fall, betont A.T., stellvertretender Leiter der Einheit. Das Stürmen einer Wohnung stellt das letzte Mittel dar, um eine Person anzuhalten. Das passiert nur dann, wenn keine andere Möglichkeit besteht, eine Person festzunehmen und kommt entsprechend selten vor.
Ausserdem, so A.T.: «Das Mobile Einsatzkommando darf nicht mit einer Interventionseinheit der Polizei verwechselt werden. Wir sind in erster Linie eine Observationseinheit.» Das Mobile Einsatzkommando hat gemäss Zollgesetz allerdings das Recht, verdächtige Personen im Verlauf einer Observation anzuhalten – sofern dies notwendig ist. Insbesondere der mobile Zugriff auf der Strasse muss geübt werden. Auf solche Situationen müssen die Mitarbeitenden vorbereitet werden, damit alles reibungslos funktioniert und keine Gewaltanwendung, insbesondere ein Schusswaffeneinsatz, notwendig wird. Bisher sei es glücklicherweise aber noch nie nötig gewesen, die Schusswaffe einzusetzen, resümiert A.T.