Das Coronavirus bereitete den Spitzensportlern der EZV in den Sportarten Langlauf und Biathlon ein jähes Saisonende. Bis dahin verlief der Winter aber äusserst erfolgreich. Insbesondere die Frauen-Staffel im Biathlon hat sich an der internationalen Spitze etabliert und den zweiten Rang in der Weltrangliste erreicht.
11.05.2020, David Marquis
«Das war die mit Abstand erfolgreichste Saison des EZV-Spitzensports», sagt Christoph Eigenmann, Teamchef Spitzensport der EZV. Die Zahl der Podestplätze (siehe Kasten) sei so hoch wie nie zuvor – und dies, obwohl gegen Ende der Saison etliche Rennen gestrichen worden sind. Die Biathlon-Schweizermeisterschaft ist wegen des Coronavirus ganz und jene im Langlauf teilweise ausgefallen.
Biathlon-Frauen-Staffel an Weltspitze
Einen wesentlichen Beitrag zur positiven Saisonbilanz hat die Frauen-Staffel im Biathlon mit Selina, Elisa und Aita Gasparin, die allesamt dem Spitzensport-Team der EZV angehören, sowie Lena Häcki von der Spitzensport-Förderung der Armee geleistet. Aita Gasparin konnte sich zudem mit ihren ersten Top-Ten-Plätzen im Weltcup auch persönlich stark steigern. «Ich bin mental sehr gelassen in die Saison gestartet», sagt die 26-jährige Engadinerin. Im vergangenen Sommer habe sie ihr Krafttraining umgestellt, wodurch sie stärker in den Beinen und explosiver geworden sei. Auch ihre Technik auf den Skis habe sie optimiert. Entscheidend zum Erfolg beigetragen habe ihr neuer Gewehr-Schaft: «Das Schiessen war zwar schon zuvor meine Stärke, aber mit dem neuen Gewehr bin ich noch stärker geworden. Eine Trefferquote von 90 Prozent war plötzlich normal». Diese Schiess-Form habe sie dann auch über den ganzen Winter halten können. «In der Loipe gehöre ich noch nicht ganz zur Weltspitze, aber die guten Schiessleistungen bildeten die Grundlage, um nach vorne zu kommen», so Aita Gasparin.
Drei Schwestern auf dem Podest
Diese Stärke konnte sie dann auch in der Staffel umsetzen: «Unser erster Podestplatz bei der Weltcup-Staffel in Östersund war sehr speziell. Wir hatten im Sommer alle gut trainiert, niemand war verletzt und bereits in der Saison zuvor war die Form gut gewesen. Das wir als Zehnte in der Weltrangliste gleich beim ersten Rennen auf das Podest gelaufen sind, hat uns dann trotzdem überrascht.» Aita Gasparin hat zu diesem Erfolg massgeblich beigetragen. «Ich habe eine Trefferquote von 100 Prozent erreicht und bin läuferisch über mich hinausgewachsen», blickt sie zurück. Der Erfolg in Östersund war nicht nur für die Schweizerinnen eine Premiere, sondern auch für den Biathlonsport, denn nie zuvor waren drei Schwestern zusammen auf dem Podest gestanden. Dieser Podestplatz war der Startschuss für eine höchst erfolgreiche Staffel-Saison. Die Schweizerinnen kamen letztlich in der Jahreswertung auf Platz 2 zu liegen.